Nietzsches Wissenschaftsphilosophie - Vorrede
Disciplines
Continental Philosophy | German Language and Literature | Philosophy | Philosophy of Science
Abstract
Wo Kant als Begründer der modernen philosophischen Kritik die Absicht hatte, die Grundlagen der Möglichkeit einer jeden künftigen Metaphysik aufzuzeigen, die als Wissenschaft würde auftreten können, artikuliert Nietzsches Kritik die Grundlegung für jede Wissenschaftstheorie, die als Philosophie auftreten und Philosophie bleiben kann. Eine kritische, reflektierte Wissenschaftstheorie zu etablieren, ist nur als Philosophie möglich,
während das, was man Philosophy of Science – also deutsch: Wissenschaftstheorie – im traditionell analytischen Sinn genannt hat, tatsächlich keine Philosophie ist.
In diesem Buch wird die Wissenschaftsphilosophie Nietzsches aus der Perspektive einer Befragung des Wesens der Wissenschaft unter der Optik der Kunst betrachtet. Dies schließt die Frage danach ein, wie Wissenschaftstheorie innerhalb der fast ausschließlich analytischen Selbstbeschränkung ihrer traditonellen Rezeption gegenwärtig betrieben wird. Letztlich wird Nietzsches Philosophie der Wissenschaft als eine Philosophie von Kunst (im Sinne von Kunstfertigkeit und Technik, aber auch von Kultur und Kreativität) und Leben entwickelt.
Indem es die einschlägigen Primärtexte Nietzsches sowie eine umfassende Auswahl der Sekundärliteratur über Nietzsche wie auch über die zeitgenössische Wissenschaftstheorie und – philosophie heranzieht, bietet dieses Buch nicht nur eine der elaboriertesten Darstellungen von Nietzsches Wissenschaftsphilosophie, die heute verfügbar sind, sondern schafft auch ein umfassendes und neues Verständnis von Nietzsches Denken und – unmittelbar damit verbunden – von seinem Stil.
Recommended Citation
Babich, Babette, "Nietzsches Wissenschaftsphilosophie - Vorrede" (2010). Articles and Chapters in Academic Book Collections. 26.
https://research.library.fordham.edu/phil_babich/26
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Nietzsches Wissenschaftsphilosophie. »Die Wissenschaft unter der Optik des Künstlers zu sehn, die Kunst aber unter der des Lebens«. Bern/Oxford/Berlin/Bruxelles/Frankfurt am Main/New York/Wien: Peter Lang, 2010.